Die GSB International setzt hohe Standards für Beschichtungen an Stahl und Aluminium – von der Vorbehandlung über die Beschichtungsqualität bis hin zu den Prüferverfahren. Das gibt Bauherren und Architekten die nötige Planungssicherheit.
Die GSB International (Gütegemeinschaft für die Stückbeschichtung von Bauteilen e. V.) setzt in ganz Europa Maßstäbe für die Qualitätsstandards bei der Beschichtung von Bauteilen aus Stahl und Aluminium.
Geschichte der GSB International
Bereits im Jahr 1976 trafen sich 30 Experten aus 23 Unternehmen zur konstituierenden Sitzung in der Landeshauptstadt München, um eine Gütegemeinschaft für die Beschichtung von Metallbauteilen zu gründen.
Der Verein zur Qualitätssicherung sollte verhindern, dass schlechte Produkte und Ausführungen den jungen Wachstumsmarkt überschwemmen und den Ruf von hochwertigen, fachgerechten Beschichtungen schädigen. Ziel der Gründer war die Etablierung eines stetigen Veredelungsprozesses, der zu einer ständigen Verbesserung der Beschichtungen führt.
Heute hat die GSB International 160 Mitglieder in 25 Ländern – ict GmbH gehört auch dazu. Prüfinstitute in Tschechien, Österreich und Griechenland sowie internationale Netzwerke sichern die länderübergreifende Zusammenarbeit und die Einhaltung der vorgegebenen Standards.
Die Aufgaben der GSB International
Die Gesellschaft zur Qualitätssicherung bei Beschichtungen erstellt Richtlinien für die verwendeten Materialien zur Vorbehandlung und Beschichtung und überwacht deren Anwendung und Einhaltung bei den Mitgliedsunternehmen wie ict GmbH. Die eingehaltenen Standards dokumentiert die GSB International über die Vergabe von Qualitäts- und Gütesiegeln. Dabei passt der Verein die Richtlinien kontinuierlich an den aktuellen technischen Stand und die sich verändernden Anforderungen des Marktes an. Das gibt Bauherren und Architekten ebenso Sicherheit wie den Unternehmen, die Beschichtungen wie Nasslack herstellen oder anwenden. Denn die GSB International sichert die Standards auch über internationale Lieferketten während des gesamten Herstellungsprozesses – von den Grundzutaten und den Verarbeitungsmaschinen bis hin zur fertigen Beschichtung.
Umfangreiche Prüfungen zur Sicherung der Qualität
Die GSB International unterzieht die Nasslack-Beschichtungen einem umfangreichen Prüfverfahren. Dazu finden unter anderem folgende nach DIN-Normen standardisierte Tests statt:
Schichtdicke ISO 2360
Der Durchschnittswert von fünf Messstellen muss zu mindestens 80 % dem Referenzwert entsprechen.
Gitterschnittprüfung ISO 2409
Der Durchschnittswert von fünf Messstellen muss zu mindestens 80 % dem Referenzwert entsprechen.
Tiefungsprüfung ISO 1520
Durch Eindrücken des beschichteten Metalls mit einem runden Stempel werden die Haftfähigkeit und die Elastizität des Nasslacks geprüft, im Anschluss findet ein Klebebandabrisstest statt.
Kratzbeständigkeit ISO 1518-1
Die Prüfung erfolgt mit einem Ritzstichel, der mit vorgegebenem Druck über den Nasslack geführt wird.
Verhalten gegen Bohren, Sägen
In der Praxis ist es unvermeidbar, in bereits beschichtete Bauteile zu bohren oder diese zu zersägen. Eine professionelle Nasslack-Beschichtung ermöglicht die Bearbeitung ohne Abplatzungen.
MEK-Test für Zweikomponenten-Flüssiglacke
Die bei 120 °C für 60 Minuten vorgealterten Proben werden mit einem mit 1 ml MEK (Methylethylketon) getränkten und mit einem Uhrglas bedeckten Papiertuch für zwei Minuten belegt. Nach dem Entfernen der Chemikalie dürfen keine Veränderungen an der Oberfläche wie Glanzverluste, Runzelungen oder gar Ablösungen erkennbar sein.
Aceton-Test
Verläuft analog zum MEK-Test, nur handelt es sich bei der belastenden Chemikalie um Aceton.
Kondenswasserkonstantklima ISO 6270-2
Die bis auf das Metall in Form eines Andreaskreuzes eingeschnittene Beschichtung wird dauerhaft Kondenswasser ausgesetzt. Geprüft werden Blasengrad nach ISO 4628-2 und Enthaftung vom Ritz nach ISO 4628-8.
Kondenswasserwechselklima ISO 3231 (0,2 l SO2)
Das Prüfverfahren funktioniert analog zum Kondenswasserkonstantklima unter Erzeugung einer aggressiven Atmosphäre mit einem Anteil Schwefeldioxid.
Neutraler Salzsprühtest ISO 9227 (NSS=SS)
Die kreuzförmig einen Millimeter breit bis auf das Metall eingeschnittene Beschichtung wird einer neutralen Salzlösung ausgesetzt. Geprüft werden Blasengrad nach ISO 4628-2 und Enthaftung vom Ritz nach ISO 4628-8.
Essigsaurer Salzsprühtest ISO 9227 (AASS=ESS)
Dieses Prüfverfahren ist wie der neutrale Salzsprühtest aufgebaut, allerdings enthält die Salzlösung zusätzlich einen Anteil Essigsäure. Die Prüfer bewerten hier ebenso den Grad der Blasenbildung und die Enthaftung im Bereich des Einschnitts. Das garantiert den leistungsstarken Korrosionsschutz im Schiffbau.
Filiformkorrosionsprüfung ISO 4623-2
Filiformkorrosion ist ein typisches Schadbild nach einer Beschädigung der Beschichtung durch Kratzer. Entlang einer Ritzspur hebt sich der Nasslack ab und der Schaden erscheint fadenartig. Mit genormten Ritzspuren auf beschichteten Aluminiumprofilen prüft die GSB International die Widerstandsfähigkeit des Beschichtungsmaterials.
GSB-Kochtest oder Druck-Kochtopftest
Treten nach dem Kochen der beschichteten Prüfplatten in einem normalen oder einem Druck-Kochtopf unter dem Nasslack Blasen auf, ist die GSB International-Prüfung nicht bestanden. Dieser Test ist z. B. unerlässlich für den Korrosionsschutz an Rohrleitungen, bei dem das Endprodukt je nach Einsatzbereich (z. B. Dampfleitung) hohen Temperaturen ausgesetzt ist.
GSB- Kochtest mit Gitterschnittprüfung und Klebebandabriss
Nach zwei Stunden Kochzeit in vollentsalztem Wasser führen die Prüfer direkt im Anschluss eine Sichtprüfung durch. Es folgt eine Stunde Ruhezeit bei Raumtemperatur mit anschließendem Gitterschnitt und Klebebandabrisstest. Das ist ein echter Härtetest für jeden Korrosionsschutz im Stahlbau.
Beständigkeit gegen Feuchteeinwirkung
Beschichtete Bauteile warten oft wochen- oder monatelang in Kunststoff verpackt auf ihren Einsatz. Dabei erfolgt die Lagerung sowohl in kondenswassergefährdeten ungeheizten Lagerhallen als auch ohne weiteren Schutz auf Baustellen. Um die Feuchtigkeitsbelastungen zu simulieren, wendet die GSB International einen leichten Feuchtigkeitstest an, um Veränderungen beim Glanz auszuschließen.
Mörteltest
Mörtel wirkt alkalisch und kann nicht entsprechend zusammengesetzten Nasslack beschädigen. Daher sieht das Prüfverfahren einen Test unter Mörteleinwirkung vor, um zu beurteilen, ob der Nasslack den Belastungen standhält. Alternativ ist ein GSB-Natronlaugentest möglich. Unerlässlich ist dieser Test für den Korrosionsschutz im Stahlwasserbau.
Haftung von Dichtmassen
Eine als Korrosionsschutz im Fassadenbau einsetzbare Beschichtung aus Nasslack muss selbstverständlich Dichtmassen ausreichende Haftung bieten.
Prüfungen der Farbintensität und des Glanzes sowie Verwitterungsprüfungen im Freiland in Florida runden das umfangreiche Prüfverfahren ab. ict GmbH als Mitglied von GSB International fertigt Produkte, die all diesen Anforderungen standhalten und sich entsprechend zuverlässig in der Praxis bewähren. Gerne klären wir Sie umfassend persönlich dazu auf und informieren Sie über Ihre Vorteile mit ict GmbH.