VOC – Wissenswertes über flüchtige organische Verbindungen

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VOC, sogenannte flüchtige organische Verbindungen, sind in manchem Nasslack enthalten. Diese und andere Lösungsmittel entweichen in unserer Umgebung ständig in die Luft. Sie werden eingeatmet und über die Poren der Haut aufgenommen. Häufig herrscht Unsicherheit: Sind diese Stoffe gefährlich? Lässt sich ihr Einsatz verringern? ict GmbH informiert.

Lacke, Klebstoffe, Bodenbeläge und Möbel stehen seit Jahren in der Kritik. Sie gelten als Quellen für Belastungen durch Lösungsmittel, von denen einige wie die VOC als besonders gefährlich eingestuft werden.

Verbraucher und Anwender sind häufig verunsichert und wissen nicht, wie sie diese Warnungen einordnen sollen. ict GmbH geht offen mit diesem Thema um.

Was bedeutet VOC?

Die Abkürzung VOC kommt aus dem Englischen und steht für „Volatile Organic Compounds“. In Deutschland sprechen Experten von leichtflüchtigen organischen Verbindungen, die als Gas oder Dampf in der Luft vorkommen. Diese Verbindungen sind „flüchtig“, weil der Siedepunkt weit unter den normalen Raum- und Umgebungstemperaturen liegt. Sie verflüchtigen sich daher aus den Stoffen, in denen sie enthalten sind.

Zu den VOC gehören unter anderem:

Kohlenwasserstoffe

Aldehyde

Alkohole

organische Säuren wie Essigsäure

Bei VOC denkt die Mehrheit an Flüssigbrennstoffe wie Benzin, synthetisch produzierte Produkte wie Linoleum oder Lösemittel. Diese Produkte setzen in der Tat VOC frei. Allerdings belasten flüchtige organische Verbindungen die Luft auch beim Kochen und Braten, beim Abbrennen von Kerzen oder Kaminfeuer und sie sind in Putzmitteln und Kosmetika enthalten. Zudem entstehen VOC bei natürlichen Prozessen wie beispielsweise der Verrottung von Gartenabfällen. Ebenso sind flüchtige organische Verbindungen natürlicher Bestandteil von Harzen und Terpenen.

VOC sind zu einem gewissen Anteil in der Atmosphäre vorhanden, an einigen Orten können Hunderte Verbindungen gleichzeitig in der Luft enthalten sein.

Fachleute kennen neben den VOC folgende flüchtige organische Verbindungen:

sehr flüchtige organische Verbindungen (Very Volatile Organic Compounds, VVOC)

schwerflüchtige organische Verbindungen (Semivolatile Organic Compounds, SVOC)

Die Belastung ermitteln Experten über die Summe der Konzentration aller drei VOC-Arten. Das Ergebnis wird als TVOC (Total Volatile Organic Compounds) angegeben.

Woher kommen die VOC in der Umgebung?

Die Quellen für VOC sind vielfältig. In der Außenluft stammen die Belastungen zu einem Großteil aus biologischen Prozessen. Der natürliche Stoffwechsel der Pflanzen führt ebenso zur Produktion von flüchtigen organischen Verbindungen wie Abbau- und Fäulnisprozesse. Weitere Ursachen für VOC-Emissionen stellen unvollständige Verbrennungsvorgänge insbesondere im Straßenverkehr oder durch ältere Heizungsanlagen dar. Ebenso setzen verschiedene industrielle Produktionsprozesse solche Verbindungen frei. Diese Belastungen sind gering, die große Luftmenge und deren ständige Bewegung sorgen für eine schnelle Verdünnung. In geschlossenen Räumen dagegen kann die Konzentration von VOC sehr hoch ausfallen. Hier summiert sich die Abgabe dieser Stoffe aus den unterschiedlichsten Quellen, gleichzeitig fehlt die stetige Lufterneuerung. Unter anderem verursachen folgende Prozesse und Elemente flüchtige organische Verbindungen in der Raumluft:

menschlicher Stoffwechsel

Kochen, Backen, Braten

Farben, Lacke, Klebstoffe

Möbel

Materialien für den Bau von Böden, Wänden und Decken

Dekorationsobjekte

Tapeten, Teppiche

Reinigungsmittel

Kosmetik- und Pflegeprodukte

Hobbyausrüstung

Grundsätzlich ist die Konzentration von VOC in der Raumluft höher als in der Atmosphäre. Zwar gelangen auch flüchtige organische Verbindungen durch das Lüften in die Wohn- und Betriebsräume, aber generell senkt die Frischluftzufuhr die Belastung im Innenbereich. Da sich Menschen in Europa die meiste Zeit in Gebäuden aufhalten und die Belastungen hier höher sind, kommt den VOC-Emissionen im Innenbereich ein höherer Stellenwert zu.

Sind VOC gesundheits­gefährdend?

In der Regel sind die Belastungen durch eine flüchtige organische Verbindung gering. Hohe Konzentrationen, die gesundheitsgefährdend sein können, finden sich nur in seltenen Fällen in geschlossen Räumen. Zu den kritischen Situationen gehören folgende:

unmittelbar bei und nach umfangreichen Baumaßnahmen (Neubau und Sanierung)

unsachgemäße Verarbeitung von Produkten

Einsatz von für den Anwendungsbereich ungeeigneten Produkten

glatt bis strukturiert

Schädliche Akutwirkungen von VOC zeigen sich durch Geruchsbelästigungen und Reizungen sowie Symptome, die sich nicht unmittelbar einer bestimmten Erkrankung zuordnen lassen. In abgeschwächter Form kennt jeder Verbraucher diese Ausdünstungen: Neue Autos riechen typisch, neue Möbel verändern den Raumgeruch und manches Paar Sportschuhe duftet unangenehm chemisch. Diese Belastungen durch VOC sind weniger problematisch, weil sie spürbar sind und die meisten Menschen für einen regelmäßigen Luftaustausch sorgen, bis die Gerüche verflogen sind. Das gilt auch für den Einsatz von lösemittelhaltigem Nasslack.

Schwieriger sind nicht spürbare Belastungen. An dieser Stelle greift der Gesetzgeber ein. Für einige flüchtige organische Verbindungen haben Experten aus toxikologischen Beurteilungen mögliche negative Effekte abgeleitet. Solche Stoffe dürfen in der Regel in Endprodukten nicht eingesetzt werden. Allerdings lässt sich nicht gänzlich ausschließen, dass Spuren von VOC mit negativem Wirkungspotenzial in einigen Produkten enthalten sind, falls sie bereits in Vorprodukten oder Recyclingstoffen enthalten waren. Für gesundheitlich relevante flüchtige organische Verbindungen hat das Bundesumweltministerium Empfehlungen in Bezug auf die Höchstwerte in der Innenraumluft erarbeitet.

Flüchtige organische Verbindungen (VOC) in Nasslack

Hersteller von hochwertigen Beschichtungen aus Nasslack reduzieren den VOC-Gehalt in ihren Produkten seit Jahrzehnten. Nasslack, insbesondere für den Innenbereich, wird in den meisten Fällen auf Wasserbasis hergestellt. Typische Wand- und Fassadenfarben sowie Innenputze enthalten kaum Inhaltsstoffe, die zu VOC-Emissionen führen.

In anderen Bereichen ist der Einsatz von Lösungsmitteln in Nasslack unvermeidbar, um die gewünschten Produkteigenschaften zu erzielen. Das gilt insbesondere für selbsthärtenden Korrosionsschutz und Deckschichten bei schwerem Korrosionsschutz und Korrosionsschutz für Stahlbauteile im Erdreich sowie im Stahlwasserbau.

Der Gesetzgeber legt Grenzwerte, die den verschiedenen Anwendungsbereichen gerecht werden, in der VOC-Verordnung, auch Farben-Verordnung genannt, fest. In der Verordnung sind die Grenzwerte in zwei Phasen (2007 und 2010) gesenkt worden. Das stellt zwar eine hohe Herausforderung für Unternehmen dar, aber Experten wie bei ict GmbH ist die Umsetzung gelungen. Als Mitglied der GSB International produzieren wir stets nach den neuesten internationalen Erkenntnissen und unterziehen unsere Produkte Qualitätsprüfungen, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen.

Der VOC-Gehalt pro Liter muss für Nasslack angegeben werden.

Je nach Einsatzzweck und Kategorie darf der Gehalt im gebrauchsfertigen Produkt auf Lösemittelbasis nur zwischen 30 und 750 g pro Liter liegen. Die hohen Werte sind ausschließlich für entsprechend leistungsfähigen Korrosionsschutz zugelassen, der naturgemäß nicht in Innenräumen zum Einsatz kommt.

Lassen sich VOC reduzieren?

Der aktuelle technische Entwicklungsstand bei Nasslack ermöglicht es nicht, den VOC-Gehalt weiter deutlich zu reduzieren, ohne die Produkteigenschaften wie Haftfähigkeit, Abriebfestigkeit und Korrosionsschutzeigenschaften zu verbessern. Daher ist es wichtig, die Produkte und Materialien entsprechend der tatsächlich vorhandenen korrosiven Belastung aus der Umgebung auszuwählen. Viel hilft viel: Das ist der falsche Ansatz. Verantwortungsvolle Hersteller wie ict GmbH beraten Sie fachgerecht und investieren in Forschung und Entwicklung, um den VOC-Gehalt in Zukunft weiter zu reduzieren. Für Verbraucher gelten die gleichen Hinweise. Bevorzugen Sie für Ihre Wohnräume Produkte, die nur geringe VOC-Emissionen abgeben, und lüften Sie regelmäßig.

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